Schulungssystem für Penumatik
Als ich bei den 2021 bei den Wienerlinien als Ausbilder begann, musste ich mich darum kümmern das gesamte Equipment, welches für den Unterricht nötig ist zu organisieren. Da durch die weiterhin andauernde Krise die Verfügbarkeiten sehr begrenzt waren, beschloss ich mich nicht auf einen Anbieter zu beschränken, sondern selbst das Equipment zu entwickeln um so sicherzustellen, dass ich es in genügender Stückzahl zur Verfügung habe.
Warum selbst entwickeln und nicht einfach kaufen?
Natürlich denkt man, dass eine Bestellung bei einer Firma einfacher und schneller geht, aber bei Randprodukten, wie es Schulungssysteme sind, gibt es immer längere Lieferzeiten und in der Zeit rund um Covid waren die Lieferkette unzuverlässig und das kann sehr stressvoll sein, wenn man den Unterrichtlan aus didaktischen Gründen einhalten möchte.
Ein weiterer Punk war der, dass die Schulungssysteme deutlich überdimensioniert und sehr groß sind, was bedeutet, dass man auch viel Lagerplatz benötigt.
Bei jeder Investition gibt es den Faktor Kosten und da ist das Problem, das jedes Schulungs-Paket immer über die Investitionsgrenze kommt und somit von mehreren Personen bestätigt/genehmigt werden muss und somit deutlich mehr Zeit bis zur Bestellung vergeht.
Zusätzlich konnte ich mit der selbstfestaltung des System mehr Variation an Komponeten einbringen, als auch das System noch flexiebler gestalten, so dass mehr Kombinationen möglich sind.
Mein Ziel
Ein System zu entwickeln, dass eine möglichst große Kompatibilität aufweist und so Komponenten von beliebigen Herstellern verbaut werden können. Das System muss sich mit geringen Aufwand schnell produzieren lassen und zuverlässig funktionieren. Es soll eine einfache und schnelle Handhabung ermöglichen um den Lernprozess der Jugendlichen nicht auszubremsen. Das System muss kompakt und einfach zu lagern sein und muss allen Belastungen der Lehrlinge standhalten.
So entschloss ich Profilplattenmit der Nuten Größe 6 als Grundplattform zu verwenden, auf denen die Komponenten mittels Schnellschraubsystem mit Nutensteinen Werkzeuglos befestigt werden können.
Die Zylinderhalterung
Will man Komponenten mittels 3D Druck erstellen muss man immer beachten, dass diese so konstruiert werden, damit diese auch gedruckt werden können. Da im Fuß der Zylinderhalterung eine Rastscheibe integriert ist, damit man den Zylinder alle 15° gedreht montieren kann, musste dieser seitlich liegend gedruckt werden, da sonst die Verzahnung nicht brauchbar gedruckt werden konnte. So musste man jedoch Support verwenden und nach ein paar Tests war die schnellste und beste Variante jene, in der mit einem Drucker mit 2 Hotends in Hotend 1 das Filament für das Bauteil (PETg) war und in dem Hotend 2 entschied ich mich für einfach entfernbaren Support (PolySupport), welcher aber nur in der Trennschicht zum Modell gedruckt wurde. So wurden unnötige Filamentwechsel vermieden, wodurch sich die Druckzeit deutlich beschleunigte und das teure Support Filament nur dort genutzt wurde, wo es wirklich nötig war.
Mit dieser Methode war es möglich den Support in wenigen Sekunden mit einer Zange zu entfernen und das Druckteil musste nicht weiter bearbeitet werden, sondern konnte sofort eingebaut und verwendet werden.
Multihalterung
Da die Zylinderhalterung auf Anhieb so gut funktionierte, entschied ich mich eine Halterung zu entwickeln, auf der verschiedenste Sensoren, und Ventile befestigt werden können, idealerweise ohne weiterer Anbauteile, die auf dem gleichen Prinzip aufgebaut ist, sprich auch alle 15° gedreht einrastet um so sehr unkompliziert diverseste Versuchsaufbauten realisieren zu können.
Die Druckdateien lade ich hoch sobald ich den STL viewer mit Downloadoption in meiner Seite integriert habe, oder ich mich dazu entscheide alles auf einem STL Downloadportal hochzuladen.
Wer das Schulungssystem gerne bei sich in der Ausbildung nutzen möchte kann sich gerne bei mir leden.